Ohne Titel
Medium
Tusche auf festem Karton
Indian ink (pen) on cardboard
Dimensionen / Dimensions
36 x 27.4 cm (Blattgrösse)
14 1/8 by 10 3/4 in (sheet)
Signatur / Signature
Signiert unten mittig und datiert:
'Philip Guston 54'
Signed and dated lower center:
'Philip Guston 54'
Auflage / Edition
Werkverzeichnis / CatalogUE raisonné
Wird in das Werkverzeichnis der Zeichnungen der The Guston Foundation, West Hurley, NY, USA, aufgenommen.
Provenienz / Provenance
Privatsammlung Zürich
Privatsammlung Hessen
Verleger / Publisher
Drucker / Printer
Literatur / Literature
Sylvester, D. Ein Gespräch mit Philip Guston. Mit vier Texten und einem Vortrag des Künstlers. Aus dem Englischen * von Klaus Binder. Mit einem Nachwort von Dieter Schwarz. Bern und Wien: Piet Meyer Verlag, 2013
* Sylvester D. Interviews with American Artists (March 1960; New York). New Haven,London: Yale University Press, 2001
'... Es drängte ihn offensichtlich, dem rein visuellen Vergnügen am Bild eine Absage zu erteilen und stattdessen von den Widersprüchen zu reden, die ihm in der Malerei begegneten. Ja, er war geradezu darauf aus, in der Malerei Widersprüche aufzuspüren und sie im Arbeitsprozess aufzuheben. Doch wie muss man sich dies in der Praxis vorstellen? Gustons abstrakte Gemälde der 1950er-Jahre veranschaulichen dies, wenn man sie strukturell, als visuelle Argumentation liest. Auf dem quadratischen, oft weißen Grund der großformatigen Leinwände werden gitterartige Formationen entwickelt, aus kurzen waagrechten und senkrechten Strichen, die zu Bündeln zusammengefasst sind. Inselartig, nach außen offen, sich in der Fläche ausbreitend, scheinen sie stets auf der vordersten Bildebene zu liegen, in direktem frontalem Kontakt mit dem Betrachter und doch für sich schwebend. Unschwer ist darin das modernistische Erbe zu erkennen: die bereits für den Kubismus typische Verdichtung der Komposition auf das Zentrum hin, die sich von den Rändern zurückzieht, der Aufbau des Bildes als dichte Textur aus einzelnen Pinselstrichen, welche die Priorität von Horizontale oder Vertikale vermeidet ...' (D. Schwarz: Nachwort, p. 94).